Die Stiftung steht allen Personen bei, die auf irgendeine Art von Autismus betroffen sind, und hilft ihnen:
- diese Behinderung verstehen
- die Person, unter Berücksichtigung ihrer Behinderung, zu unterstützen, zu fördern und ihr optimal zu helfen
- eine langfristige medizinische Betreuung zu bekommen
- eine angepasste Betreuung über die in Luxemburg bestehenden Einrichtungen zu ermöglichen
- in den Genuss der Leistungen der Pfegeversicherung zu kommen
- die in Luxemburg angebotenen Hilfeleistungen zu erhalten
Eine Person mit Autismus nimmt nicht instinktiv wahr, was für eine Person ohne Autismus selbstverständlich ist (implizierte Regeln der sozialen Beziehungen, der Kommunikation, …). Sie ist jedoch fähig, zu lernen und sich weiterzubilden, so wie jede andere Person auch. Die Rolle der FAL ist es, diesen Personen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, indem wir ihnen angepasste Mittel zur Verfügung stellen, sie dazu führen, die allgemein als „gesellschaftlich akzeptabel“ anerkannten Verhaltensweisen an den Tag zu legen, und dabei auf jeden Fall darauf achten, ihre Identität und persönlichen Bedürfnisse zu respektieren.
Die FAL arbeitet auch mit den Eltern und Fachleuten, die sich um die Person kümmern, damit wir ihnen erklären, wie die Person funktioniert (Unterschiede, Stärken, Bedürfnisse,...). So können auch sie ihren Umgang und ihre Kommunikation an die Person anpassen und so ihre Integration fördern (die Gesellschaft ändert, um den anderen so anzunehmen, wie er ist).
Die Fondation Autisme Luxembourg bietet den Personen mit Autismus, ihren Angehörigen und Fachleuten breitgefächerte und individuelle Formen der Unterstützung an. Die angebotene Unterstützung wird je nach Thema, Fähigkeiten und Präferenzen der Personen/Familien/Fachleute gestaltet. Die folgenden Unterstützungsformen stehen zur Verfügung :
- Individuelle Gespräche/Unterstützung
- Rollenspiele
- Psycho-soziale Unterstützung
- Sozialkompetenzgruppe
- Begegnungsgruppe für Erwachsene
- Nachstellung der Situation
- Unterstützung einer Sozialassistentin
- Individuelle Unterstützung in den Bereichen Hygiene-Mobilität-Ernährung
- Information, Weiterbildung, Überwachung
- Den Geschwistern, Klassenkameraden, … Erklärungen geben
- Betreuung zu Hause
- Außerschulische Betreuung
- Eltern-Fachleute-Treffen
- Spezifisches didaktisches Material anbieten
- …
Alle Themen, mit denen die Person im Alltag konfrontiert wird, können während der Sitzungen besprochen werden, sei es direkt mit der Person mit Autismus selber oder mit den Angehörigen oder Fachleuten, um diese zu beraten. Dabei wird natürlich das Alter und die Fähigkeiten der Zielgruppe berücksichtigt.
Häufig behandelte Themen sind : Autismus, Kommunikation und soziale Interaktionen, Emotionen, die Sinneswahrnehmung, Freizeitgestaltung, Autonomie im Alltag, spezifische Rechte und zuständige Dienststellen, Arbeit, Schlaf, Medikation, problematische und/oder stereotype Verhaltensweisen, die Pubertät/Sexualität,…
Ein interdisziplinäres Team aus Autismusspezialisten gestaltet die einzelnen Maßnahmen unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Kompetenzen der Betroffenen. Das Team umfasst Psychologen, Ergotherapeuten, Psychomotoriker, Erzieher und Sozialarbeiter. Unsere Fachkräfte nehmen auch regelmäßig an Weiterbildungen teil.
Die Zusammenarbeit mit der Familie und dem Lebensmilieu der Person ist von wesentlicher Bedeutung, um eine bestmögliche Kohärenz der verschiedenen Betreuungsformen, die die Person in Anspruch nimmt, zu erlangen. Die Koordinationsbesprechungen können mit Vertretern der Schule, des sozialen Umfeldes und mit Ärzten aus dem Großherzogtum, aber aus mit internationalen Experten organisiert werden.
Die Unterstützung wird altersunabhängig allen Menschen mit Autismus geleistet die in Luxemburg wohnen, deren Diagnose von der Stiftung anerkannt wird, sowie den Angehörigen und Fachleuten, die mit ihnen in Verbindung stehen. Die Unterstützung erfolgt auf Luxemburgisch, Französisch, Deutsch oder Englisch. Die Leistungen werden je nach Bedarf an den Orten, an denen die Betroffenen leben bzw. arbeiten, und/oder in den Räumlichkeiten der Stiftung erbracht.
Der offizielle Antrag ist von einem Erziehunsberechtigten, dem Erwachsenen selbst oder gegebenenfalls dessen Vormund zu stellen.
Seit der Einführung der Unterstützung im Jahre 2004 steigen die Anfragen unaufhörlich, und nicht weniger als 584 Famillien haben seither Unterstützung bekommen. Angesichts der großen Anzahl an Anfragen gibt es eine Warteliste für die Familien, die Unterstützung erhalten möchten.
Diese Dienstleistung entspricht der Nachfrage der Angehörigen nach einer lebenslangen Betreuung. Sie umfasst Unterstützung, Beratung und Information sowie eine konsequente Begleitung des Kindes bei der Umsetzung seines Förderprojekts. Ferner ist die Stiftung bestrebt, auch Fachkräfte, die nicht auf Autismus spezialisiert sind, über die spezifischen Bedürfnisse von Personen mit Autismus aufzuklären.